FREIENSTEINAU – (gst) „Wer einen Beruf wählt, den er liebt, der braucht keinen Tag im Leben zu arbeiten, weil er so viel Spaß daran hat“, diese Lebenseinstellung von Thomas Maul ist die Triebfeder, dass jetzt das 25-jährige Bestehen der Tischlerei Thomas Maul im Gewerbegebiet „Süd“ in Freiensteinau gefeiert werden konnte.
Das, was in den 25 vergangenen Jahren passiert ist, wurde im Rahmen der Jubiläumsfeier noch einmal in Erinnerung gerufen. Viele Bilder und Berichte sowie Präsentationen zeigten die Entwicklung der Tischlerei sowie die weiteren Expansionspläne. Die Verleihung von Urkunden durch verschiedene Fachverbände werden sichtbar an das 25-jährige Bestehen erinnern. „Geprägt haben mich die Eltern, da ich früh in der elterlichen Landwirtschaft mithelfen musste. Ich sah es als Anerkennung, dass ich schon früh den Traktor habe fahren dürfen“, so Thomas Maul. In der elterlichen Scheune begann er dann seine Selbstständigkeit, bevor er sich dann im Gewerbegebiet in Freiensteinau entfalten konnte. 1997 wurde hier gebaut, 2000 folgte der Anbau, und im Jahr 2005 wurde die Galerie angebaut, „und ich bin auch jetzt noch nicht fertig“, so Maul.
Dieser erwähnte auch die Silberhochzeit im August und spannte damit den Bogen zu seiner Ehefrau Manuela, die ihn immer wieder unterstützt habe. Dies fand auch in den Reden seinen Niederschlag, in denen das Wirken von Manuela Maul immer wieder hervorhoben wurde.
„Von den bisher 30 Auszubildenden hat noch niemand die Ausbildung abgebrochen, und alle haben die Prüfung bestanden. Daraus sind Berufsschullehrer, Innenarchitekten, Filialleiter oder gute Fachkräfte in anderen Betrieben geworden“, was ihn stolz mache, so der Inhaber. Maul verwies auf die erstmals geplante Teilnahme an der Internationalen Handwerksmesse in München sowie eine geplante Dauerausstellung in Lauterbach, um den Lauterbacher Raum zu erobern.
„Sie sind nicht nur ein Tischler, sondern an Ihnen ist ein Architekt oder ein Bauingenieur verloren gegangen“, stellte Landrat Manfred Görig fest. Er bescheinigte der Tischlerei Maul einen hohen Bekanntheitsgrad über die Region hinaus. Die Tischlerei sei ein Rückgrat für das Angebot an Arbeits- und Ausbildungsplätzen.
Hermann Hubing, Hauptgeschäftsführer des Fachverbands „Leben Raum Gestaltung Hessen/Rheinland Pfalz“, meinte: „25 Jahre ist schon eine Leistung.“ Thomas Maul solle sein Licht nicht unter den Scheffel stellen. Hubing erwähnte auch die vielen Unterstützer in den vergangenen Jahren, die Familie und die Mitarbeiter; „das sind die Faktoren des Erfolgsmodells Maul“. Er überreichte eine Urkunde des Verbandes.
Der Freiensteinauer Ehrenbürgermeister Friedel Kopp – jetzt Vorsitzender der Gemeindevertretung – erinnerte an Investitionen in Höhe von 1,2 Millionen DM an Eigenmittel für die Verwirklichung des Gewerbegebietes, wobei in den Gemeindegremien Überzeugungsarbeit geleistet werden musste. „Sie sind ein Aushängeschild für das Tischlerhandwerk in der Region.“
Die Gemeinde sehe ein Unternehmen auch im Hinblick auf die Gewerbesteuer, wobei bei der Gemeinde von jedem Euro nur 25 Cent verblieben. „Also merkt man schnell, es gibt noch viele andere Dinge, warum gerade die Tischlerei Maul für unsere Gemeinde so wertvoll ist“, so Bürgermeister Sascha Spielberger. Das Unternehmen sei nicht nur Arbeitgeber, sondern auch Vereinsunterstützer sowie wie Partner der Feuerwehr oder von Kulturträgern durch die Veranstaltungen in der „Galerie Maul“, außerdem Ideengeber, nämlich für die Gewerbeschau.
Ralf Stuckardt, Vorsitzender der Umweltgemeinschaft im Tischler- und Schreinerhandwerk, erinnerte sich, dass er Thomas und Manuela Maul Ende der 90er Jahre kennengelernt habe. „Da falteten dann die Zwei die Pläne auseinander und meinten, ,wir wollen auch etwas bauen‘. Alle, die dabei waren, haben die Münder geöffnet, denn es war erstaunlich, was die Mauls auf dem Zettel hatten.“ Bei jedem Besuch in Freiensteinau sei etwas Neues zu bewundern.
Michael Bücking als ehemaliger Lehrer der Holzfachschule in Bad Wildungen skizzierte Thomas Maul als einen Menschen mit Visionen. Rudolf Wald, auch ein ehemaliger Lehrer, hatte nicht nur ein Heft mit den Noten von Thomas Maul mitgebracht, sondern zeigte auch dessen beruflichen Weg über den Fachschulbesuch im Bereich Holz über die Ausbildung und dann zur Meisterprüfung auf. Schon sehr früh habe er die Begeisterung von Thomas Maul erkannt. „Bei der Meisterprüfung war Thomas auch der Leuchtturm“, so Wald weiter und zeigte sich vom Meisterstück noch heute begeistert. „In der damaligen Zeit absolut top und überirdisch“.
„Ich habe Thomas Maul bei der Meisterprüfung kennen und schätzen gelernt und ihn seit 1993 begleitet“, so Klaus Zeller, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft Gelnhausen-Schlüchtern, der gemeinsam mit dem Obermeister der Tischler-Innung Gelnhausen-Schlüchtern, Holger Faust, eine Ehrenurkunde der Handwerkskammer Wiesbaden überreichte.
Freiensteinaus Pfarrerin Andrea Wiemer meinte in Richtung des Ehepaars Maul: „Wir ziehen das durch, wir heiraten, wir bleiben zusammen und bauen gemeinsam auf. Und jetzt kann man sagen: Ganz viel ist geworden“. Immer wieder hätten sie in ihrer ruhigen Art mit Menschen geredet und gemeinsam an einem Strang gezogen.
Quelle: https://www.lauterbacher-anzeiger.de/lokales/vogelsbergkreis/freiensteinau/tischlerei-maul-feiert-in-freiensteinau-ihr-25-jahriges-bestehen_21077125?fbclid=IwAR0V9uo1O0A1y6biO8E0M6kwD–5JOhJhBqzRHFhjPz3E9hh5hBm-7hWs_0